Richtig Heizen und Lüften: So funktioniert es!

Bild von Birgit Böllinger auf Pixabay

Gerade in der kalten Jahreszeit steht die richtige Balance zwischen Lüften und Heizen wieder im Vordergrund. Um ein angenehmes Raumklima zu schaffen, gilt es also, das Öffnen der Fenster und das Heizen richtig zu timen. Ein Vorhaben, das gar nicht so einfach ist. Im Fokus stehen dabei das regelmäßige Quer- und Stoßlüften, der schnelle Luftaustausch nach Kochen, Duschen und Baden sowie die Prävention gegen Schimmel.

Aus welchem Grund ist die richtige Balance so wichtig?

Jeder Mensch gibt durch die Haut Wasser an die Luft ab. Die Menge kann dabei stark variieren. Für eine vierköpfige Familie können das schnell zwölf Liter pro Tag in oder aber auch nur sechs. Das hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Wichtig zu wissen ist, dass diese Feuchtigkeit in den vier Wänden hängen bleibt und es bei unregelmäßigem oder unzureichendem Lüften schnell zu Schimmelbildung kommen kann. Werden die Räumlichkeiten dann auch noch nicht richtig beheizt, steigt die Gefahr. Zudem kann dieses sämtliche Versuche, Energie zu sparen, zunichtemachen. Interessant ist, dass dieser Umstand unabhängig davon ist, ob es sich um einen Altbau mit undichten Fenstern oder um ein saniertes Haus handelt.

Ein weiterer Punkt für das richtige Lüften ist im Kohlendioxid, dem CO₂, zu finden. Denn jeder Mensch und jedes Tier im Haushalt atmet und fügt der Raumluft Kohlendioxid hinzu, was dessen Konzentration erhöht. Diese „abgestandene Luft“ verursacht Konzentrationsprobleme sowie Müdigkeit. Entsprechend wichtig für das Wohnklima ist es, die richtige Balance zwischen Heizen und Lüften zu finden.

Wie sieht das gesunde Wohnumfeld aus?

Wer für ein wohliges Wohnklima sorgen will, sorgt für eine Temperatur zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Dabei sollte die Luftfeuchtigkeit im Raum bei 40 bis 60 Prozent liegen. Um das zu überprüfen, ist es sinnvoll, sich für wenig Geld ein Thermo-Hygrometer zu kaufen. Mit diesem lässt sich die Feuchtigkeit der Luft leicht kontrollieren. Wer es modern mag, sucht nach einer Lösung für das Smart Home. So kommen die nötigen Daten umgehend aufs Smartphone.

In diesem Kontext spielt dann auch der Heizkörper eine wichtige Rolle. Denn wer die Heizung für mehr Effizienz optimieren lässt, erhält nicht nur ein modernes Heizsystem, das am Ende des Tages umweltfreundlicher ist und Geld spart; vor allem sorgt eine Heizungsoptimierung für ein verbessertes Wohnklima. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. So kann eine Heizungsanlage etwa nachgerüstet, ausgetauscht oder gleich eine neue eingebaut werden. Das klingt zwar auf den ersten Blick aufwendig, kann sich jedoch schnell bezahlt machen. Wichtig dabei ist genau zu berechnen, ob der Austausch oder das Nachrüsten gegenüber dem Neukauf besser abschneiden.

Wann wird wie am besten gelüftet?

Generell sollte immer dann gelüftet werden, wann es dem eigenen Wunsch entspricht. Als Faustformel gilt allerdings:

Je mehr Menschen sich in den Räumlichkeiten befinden und je aktiver diese sind, desto häufiger ist das Lüften nötig.

Sinnvoll ist es entweder durch weit geöffnete Fenster an mehreren Stellen in der Wohnung oder im Haus zu lüften, hierbei spricht man vom Stoßlüften oder quer durch das Wohnumfeld, womit das Querlüften gemeint ist. So kommt es schnell zu einem zuverlässigen Luftaustausch.

Die Lüftungsdauer unterscheidet sich allerdings in den verschiedenen Jahreszeiten. Als Anhaltspunkt kann jedoch festgehalten werden:

Kalt und/oder windig:

Ist die Außentemperatur niedrig oder weht ein starker Wind, sind rund fünf Minuten ausreichend.

Warm und/oder wenig Wind:

Gerade wenn es warm wird, kann der Lufttausch in der Wohnung oder dem Haus deutlich länger andauern. Zeiten zwischen 20 und 30 Minuten sind nicht unüblich.

Wer den Tag über viel in den Räumlichkeiten anwesend ist, tut gut daran, regelmäßig, jedoch mindestens dreimal täglich für frische Luft zu sorgen. Andernfalls ist es sinnvoll, morgens und abends für den Luftaustausch zu sorgen.

Was tun bei hoher Feuchtigkeit?

Eine hohe relative Luftfeuchtigkeit kann schnell zum Problem werden. So sind Werte zwischen 70 und 80 Prozent bereits kritisch. Denn in diesem Milieu entwickelt sich Schimmel besonders gut. Das bedeutet, insbesondere nach dem Duschen, Baden oder Kochen ist das Lüften wichtig. Gleiches gilt im Übrigen nach dem Schlafen. Schließlich entsteht wie eingangs bereits aufgezeigt auch hierbei viel Feuchtigkeit, die in die Raumluft übergeht.

Wie wird richtig geheizt?

Grundsätzlich ist darauf zu achten, in der Heizperiode die Räume nicht auskühlen zu lassen, das senkt ebenfalls Heizkosten. Gerade in der kalten Jahreszeit reichen drei bis fünf Minuten Stoßlüften. Hierzu werden die Heizkörper optimalerweise gut 20 Minuten vorher abgedreht. Nach dem Lüften ist darauf zu achten, dass sämtliche Fenster wieder gut verschlossen werden. Andernfalls geht viel Wärmeenergie verloren.

Ein wesentlicher Punkt ist zudem, dass die Heizkörper nicht zugestellt werden dürfen. Denn so kann die warme Luft nur schlecht entweichen und im Raum zirkulieren. Gleiches gilt ebenso für Außenwände. Stehen diese voll, kann die erhitzte Luft der Heizung diese nicht richtig erwärmen, was insbesondere bei Altbauten schnell zu einem Problem werden kann.

Im Allgemeinen ist es ratsam, die Temperatur über Tag in sämtlichen Räumen auf mindestens 16 Grad zu stellen. Selbst wenn so mancher Raum nur wenig genutzt wird, hilft die konstante Raumtemperatur, das Schimmelrisiko niedrig zu halten, als auch den Wohnraum insgesamt durchgehend warm zu halten.

Wichtig:

Ist es in einigen Räumen besonders warm und in anderen eher kalt, gilt es, die Türen zwischen diesen Bereichen geschlossen zu halten, um Feuchtigkeit zu vermeiden und Schimmelbildung entgegenzuwirken.