Energiebilanz – Wie nachhaltig sind Fertighäuser?

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Fertighäuser liegen seit Jahren im Trend und erfahren insbesondere durch primäre wie sekundäre finanzielle Vorteile ein großes Interesse. Viele, die vor der Entscheidung für oder wider ein Fertighaus stehen, stellen sich die Frage nach den laufenden Kosten. Diese hängen größtenteils von der Energiebilanz ab. Warum die Energiebilanz bei Fertighäusern moderner Bauart grundsätzlich sehr gut ausfällt, aber dennoch sehr unterschiedlich ist:

Energiebilanz hängt von Konfiguration ab

Die Kosten für Heizung, Strom, Gas und andere Energieträger hängen zwar auch von der Einrichtung bzw. den verwendeten Geräten ab, allerdings kann selbst beim Strom das Haus selbst die Hauptrolle spielen: Denn abhängig von der Konfiguration ist ein Fertighaus auch als Plusenergiehaus realisierbar, womit keinerlei Energiekosten anfallen – auch nicht für Strom – sondern stattdessen mehr Energie erzeugt als verbraucht wird. Wie gut ein Fertighaus in der Energiebilanz abschneidet, kann über die folgenden Fragen erläutert werden:

Wie gut ist das Haus isoliert?

Je besser ein Haus isoliert ist, desto besser fällt auch die Energiebilanz aus. Das hat damit zu tun, dass ein Großteil der Heizenergie über die Wärme nach außen verloren geht. Diese Verlustrate kann mit einer guten Isolierung minimiert werden. Bei einem Fertighaus kommt hier der Vorteil hinzu, dass durch die Holzbauweise Hohlräume entstehen, die als Isolationsraum genutzt werden können – und dass Holz selbst bereits sehr gute Wärmedämmeigenschaften hat. Dies gilt besonders im direkten Vergleich zu metallischen oder keramischen Baustoffen. Übrigens spielen auch die Fenster bei der Wärmeisolation eine wichtige Rolle. Hier waren einst dreifachverglaste Fenster das Non Plus Ultra – inzwischen sind sogar vierfachverglaste Fenster verfügbar. Mit Hilfe eines Energierechners oder eines Energiekostenmessgeräts kann man übrigens selbst Informationen zur Energiebilanz sammeln und eine Abschätzung treffen.

Welche Energieträger werden verwendet?

Auch die Frage nach dem Energieträger ist sehr wichtig. Sie beeinflusst zwar nur sekundär die Energiebilanz, entscheidet allerdings über die Nachhaltigkeit: Fernwärme, Ökostrom, Geothermie oder Wärmepumpen sind hier zukunftsweisend, während Öl- oder Gasheizungen in Sachen Nachhaltigkeit dem letzten Jahrhundert angehören – was nicht heißt, dass es noch eine Menge davon gibt, denn der Heizungsumbau in einer Immobilie ist überaus kostspielig.

Kann das Haus selbst Energie erzeugen?

Im Rahmen der Energieträger-Frage ist diese Frage besonders wichtig: Sie entscheidet, ob das Fertighaus ein Passivhaus oder gar ein Plusenergiehaus ist. Im letzteren Fall wird mehr Energie erzeugt, als verbraucht, beispielsweise auf Grund einer ausreichend groß dimensionierten Solaranlage. Die Auslegung eines Fertighauses als Passivhaus geht fast immer einher mit weitreichenden Maßnahmen zur Wärmedämmung und Energiesparsamkeit – bis hin zur Implementierung von Smart Home Funktionen wie einer automatischen Lüftungssteuerung oder Heizungskontrolle.

Deshalb ist eine gute Energiebilanz wichtig

Energiebilanzen, die einer Immobilie wie beispielsweise einem Fertighaus einen geringen Energiebedarf bescheinigen, haben gleich mehrere Vorteile: Aus Sicht des Bewohners oder Mieters müssen viel weniger Aufwendungen auf die Energiekosten verwendet werden. Bedenkt man, dass vor allem die Heizkosten bei einer Immobilie in der Regel den größten Teil der Unterhaltskosten ausmachen, lässt sich hier viel Geld sparen. Aus Sicht des Vermieters lässt sich die Immobilie durch die niedrigeren Kosten zudem einfacher vermieten. Die Nachhaltigkeit bzw. das grünere Gewissen spielt bei all dem ebenfalls eine immer stärkere Rolle.