Kleinstaudämme sind eine Alternative zu Großstaudämmen, die einen erheblichen Einfluss auf das Ökosystem der betreffenden Region haben. Kleinstaudämme dienen oft zur Wasserregulierung eines Flusses und können bei Trockenheit Wasser für die Bewässerung der betreffenden Region bereitstellen. Bei Überflutungen bieten sie Ausweichmöglichkeiten für die Wassermassen. Kleinstaudämme haben aber auch häufig eine Brückenfunktion bei der Stromversorgung einer Region, in dem die Wasserspeisung der Großstaudämme über die Kleinstaudämme reguliert wird.
Inhaltsverzeichnis
Staudämme – wichtige ökologische Regulatoren.
Die Nutzung der Staudämme als Wasserspeicher sowie zur Regulierung des Wasserhaushaltes hat eine lange Tradition. Im Laufe der Entwicklung wurde dieses System vielschichtig ausgebaut und nutzungsoptimiert. Sie sichern das ökologische und hydraulische Gleichgewicht in natürlichen Gewässern. Durch den Bau und die Betreibung der Kleinstaudämme ist eine sehr differenzierte Nutzung und Steuerung von Wasserläufen mit überschaubarem Aufwand möglich. Diese wasserwirtschaftlichen Anlagen sind zudem ergänzende Verbinder für große Staudämme und übernehmen wichtige, untersetzende Aufgaben, wie den Vor- oder Rückstau usw.
Kleinstaudämme – ergänzende wasserwirtschaftliche Systeme –
sind eine mögliche Form regionaler Untersetzung zur Sicherung der wasserwirtschaftlichen Erfordernisse auf örtlicher Ebene. Als Basis für die abgegrenzte Umsetzung von Regulierungs – sowie Betreibungsaufgaben sind sie systemgebunden oder autark. Vor allem Anforderungen des regionalen und besonders lokalen Hochwasserschutzes können sie gezielt und zeitnah unterstützen. Hinzu kommt ihre Steuerungsfunktion für die wasserbiologische Entwicklung (Gewässergüte, Lebensraum für Tiere usw.). Ein weiterer Punkt ist der überschaubare Investitionsaufwand, der den unterschiedlichen Eigentümern / Nutzern, wie Kommunen, Einrichtungen und auch privaten Investoren neue, eigene Handlungsspielräume erschließt. Das betrifft neben wasserwirtschaftlichen und ökologischen Aufgaben solche Aspekte, wie Wasserentnahme, Fischzucht, gezielte Erholungsmöglichkeiten sowie landschaftsgestaltende und klimaverbessernde Funktionen. Kleinstauanlagen sind damit auf ihre Art natürliche Funktions – und Lebensräume in und an Gewässern sowie ein praktischer Umweltschutzfaktor.
Kleinstaudämme als punktuelle Energie – und Reaktionsbasis.
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit ist die Energiegewinnung in kleinem Rahmen, da alternative, regenerative Energieträger immer mehr an Bedeutung gewinnen. Das gilt vor allem auch für die Nutzung von Oberflächenwässern, wie z. B. den Flüssen. Stauanlagen sind dabei die technische Grundlage, um den fließenden Gewässern ihre „energetische Nutzkraft“ zu entnehmen und gleichzeitig die Fließgeschwindigkeit zu steuern. Neben der Aufgabe als Regulatoren des Ökosystems gewinnen damit auch Kleinstaudämme zunehmend an Bedeutung als ergänzende „Energiepotentiale“. Die überschaubare Steuerung sowie eine schnelle Reaktion in Ausnahmesituationen (Hochwasser, Niedrigwasser u. a.) geben dieser besonderen Form von wasserwirtschaftlichen Regulierungseinrichtungen eine zusätzliche, spezifische Bedeutung.