Pauschaltarife

PauschaltarifePauschaltarife sind Abrechnungstarife, die auf Grundlage von Erfahrungwerten, die auf dem Verbrauchsverhalten des Kunden basieren von einigen Energieversorgern erhoben werden. Die Abrechnung erfolgt beim Pauschaltarif nicht nach dem tatsächlichen Energieverbrauch, sondern nach dem geschätzten Energieverbrauch. Ändert der Kunde bzw. die Kundengruppe sein / ihr Verbrauchserhalten und spart plötzlich viel Energie ein, so kann der Pauschaltarif zu einer Benachteiligung des Kunden führen. Auch einzelne Kundengruppen, die sehr wenig Energie verbrauchen sind benachteiligt.

Pauschaltarife werden von einem Energieversorger dann angeboten, wenn sich aus Erfahrungswerten ableiten lässt, wie viel Strom ein bestimmter Kunde oder auch eine ganze Kundengruppe in einem Abrechnungszeitraum verbraucht. Somit werden die monatlichen Abschläge nicht an dem tatsächlichen Verbrauch des Kunden ausgerichtet, sondern anhand einer geschätzten Menge eruiert. Diese Vorgehensweise birgt sowohl Vorteile als auch Nachteile für den Kunden und den Energieversorger.

Pauschaltarife – Vor- und Nachteile für den Kunden

Ein erheblicher Vorteile besteht darin, dass der Kunde seinen Verbrauch genau einschätzen und somit die Kosten exakt kalkulieren kann. Weiß er, dass im letzten Abrechnungszeitraum 10.000 kWh verbraucht wurden, kann er seinen aktuellen Verbrauch an diesen Werten ausrichten. Bleibt die Energiemenge über die Jahre immer gleich, schafft dies eine enorme Planungssicherheit bei den anfallenden Kosten.

Der Nachteil für den Kunden besteht darin, dass bei einem massiv gesenkten Stromverbrauch dennoch keine Gutschrift über die zu viel gezahlten Beträge erfolgt. Dies bedeutet, dass er für mehr Strom bezahlt hat, als eigentlich genutzt wurde. Desto erheblicher die Einsparung ausfällt, umso teurer wird sie für den Kunden. Allerdings kann im nächsten Abrechnungszeitraum eine Gutschrift der Summe auf die nächste Endabrechnung vorgenommen werden, was im Idealfall bei gestiegenem Verbrauch hohe Nachforderungen verhindert.

Vor- und Nachteile für den Versorger mit Auswirkung auf den Kunden

Der Versorger zieht aus dem genannten Umstand natürlich den Vorteil, dass er bei einem geringeren Verbrauch erhebliche Einsparungen bei einem deutlichen Gewinn zu verzeichnen hat. Zudem entfallen bei einem Pauschaltarif umfangreiche buchhalterische Maßnahmen, die zum Beispiel komplexe Nachberechnungen nötig machen.

Pauschaltarife können für den Energieversorger aber auch Nachteile mit sich bringen, die dann erhebliche Auswirkungen auf den Kunden haben. Werden zu viele Pauschaltarife in einem bestimmten Umkreis abgeschlossen, kann dies bei einem deutlich geringeren Stromverbrauch – sollten die meisten Kunden anfangen Energie zu sparen – im nächsten Jahr erhebliche Preissteigerungen pro Kilowattstunde nach sich ziehen. Hier muss der Versorger dann entsprechende Gutschriften vergeben, die seinen Umsatz mindern und zu einem Anziehen des Preisniveaus führen.